ICAN Deutschland warnt vor atomarer Eskalation im Konflikt zwischen Indien und Pakistan
Berlin, 8. Mai. 2025 – Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zeigt sich angesichts der jüngsten Entwicklungen zwischen Indien und Pakistan äußerst besorgt. Nach Raketenangriffen Indiens auf pakistanisch verwaltetes Kaschmir und Gegengewalt durch Pakistan wächst die Angst vor einem möglichen Einsatz von Atomwaffen in der Region.
Die enorme konventionelle Überlegenheit Indiens gegenüber Pakistan verschärft die atomare Bedrohungslage zusätzlich. Pakistan könnte sich in einem militärischen Konflikt aufgrund seiner strukturellen Unterlegenheit zum frühzeitigen Einsatz von Atomwaffen gezwungen sehen – ein Szenario, das durch die Entwicklung taktischer Nuklearwaffen und die Strategie der sogenannten „Full Spectrum Deterrence“ (einschließlich der Option zum Ersteinsatz von Atomwaffen) noch wahrscheinlicher wird. Indiens Doktrin des Nicht-Ersteinsatzes, kombiniert mit der Androhung massiver Vergeltung, birgt ein ebenso hohes Eskalationspotenzial. Beide Staaten rüsten ihre Arsenale kontinuierlich auf – mit Waffen, deren Einsatz unvorstellbares Leid über die Zivilbevölkerung bringen würde.
„Ein Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan wäre eine Katastrophe – nicht nur für die Region, sondern für die gesamte Welt. Millionen Menschenleben stünden auf dem Spiel, und die globalen Folgen wären unkontrollierbar.“, warnt Hubertus Sonntag, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland.
Bereits in der Vergangenheit hatten wissenschaftliche Studien belegt, dass selbst ein sogenannter „begrenzter“ Atomkrieg zwischen den beiden Ländern einen nuklearen Winter auslösen könnte, der weltweite Ernteausfälle und eine Hungersnot mit Milliarden von Todesopfern zur Folge hätte.
„Atomwaffen machen die Welt nicht sicherer. Sie schaffen ein ständiges Bedrohungspotenzial – insbesondere in angespannten geopolitischen Lagen wie jetzt zwischen Indien und Pakistan“, so Hubertus Sonntag weiter.
ICAN Deutschland fordert beide Staaten zur sofortigen Deeskalation auf und appelliert an die internationale Gemeinschaft, sich entschieden für nukleare Abrüstung einzusetzen – insbesondere durch die Unterstützung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags (AVV).
„Was wir jetzt brauchen, ist politische Verantwortung – keine Drohungen mit Massenvernichtungswaffen. Der einzig sichere Weg, um einen Atomkrieg zu verhindern, ist die vollständige Abschaffung dieser Waffen“, betont Hubertus Sonntag.