Neuer ICAN-Report „Don’t Bank on the Bomb“

Don’t Bank on the Bomb: Deutsche Banken beteiligen sich mit 12.5 Milliarden US-Dollar an Produzenten von Atomwaffen

Berlin, 18.02.2025 – Die neue ICAN-Studie „At Great Cost – Don’t Bank on the Bomb“ zeigt alarmierende Ergebnisse: Trotz des deutschen Versprechens nukleare Abrüstung ernst zu nehmeninvestieren deutsche Finanzinstitute weiterhin in Unternehmen, die an der Produktion von Massenvernichtungswaffen beteiligt sind. Zwischen Januar 2022 und August 2024 unterhielten sieben deutsche Finanzinstitute erhebliche Finanzbeziehungen zu Herstellern von Nuklearwaffen. ICAN sieht darin erhebliche Menschenrechtsrisiken.

Globale Ergebnisse
Die Studie ergab, dass weltweit 260 Finanzinstitute substanzielle Investitionen oder Finanzierungen in eine der 24 führenden Firmen getätigt haben, die an der Produktion von Atomwaffen beteiligt sind. Dies bedeutet zwar einen Rückgang im Vergleich zu den 287 Instituten in vorherigen Berichten, jedoch stiegen die Investitionen in Anleihen und Aktien auf insgesamt 513,6 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 36,7 Milliarden US-Dollar. Kredite und Underwriting-Dienstleistungen sanken hingegen auf 269,9 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang um 6,2 Milliarden US-Dollar.

Deutsche Finanzinstitute und ihre Verstrickung in die Atomwaffenindustrie
Trotz internationaler Abrüstungsbemühungen sind folgende deutsche Banken und Finanzdienstleister in die Finanzierung von Atomwaffenproduzenten involviert:

Investitionen in Aktien und Anleihen (insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar):

  • Allianz
  • Deka Group
  • Deutsche Bank

Kredite und Underwriting-Dienstleistungen (insgesamt 11,1 Milliarden US-Dollar):

  • BayernLB
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • DZ Bank
  • KfW

Forderung nach einem sofortigen Stopp der Finanzierung von Atomwaffen
ICAN setzt sich gegen die Finanzierung von Atomwaffen ein, da diese Massenvernichtungswaffen verheerende humanitäre und ökologische Folgen haben. Weder die Produktion, geschweige denn der Einsatz dieser Waffen ist ohne die Verletzung von Menschenrechten möglich. Zudem stehen Investitionen in die Atomwaffenindustrie im Widerspruch zu internationalen Abrüstungsbemühungen und dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW).

Deutsche Finanzinstitute haben zunehmend Nachhaltigkeitsrichtlinien, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) beinhalten. Eine Finanzierung von Atomwaffenproduzenten widerspricht diesen Prinzipien, da sie nicht nur ethische und rechtliche Risiken birgt, sondern auch die globale Sicherheit gefährdet. ICAN fordert daher alle Finanzinstitute auf, sich klar gegen die Produktion und Verbreitung von Nuklearwaffen zu positionieren und ihre Investitionen konsequent aus der Atomwaffenindustrie abzuziehen.

Mehr Informationen und die vollständige Studie finden Sie unter: At Great Cost – Don’t Bank on the Bomb