ICAN Deutschland feiert den 4. Jahrestag des UN-Atomwaffenverbots
Berlin, 22. Januar 2025 – Heute feiert die Welt das vierte Jubiläum des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV), ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt. Während 94 Staaten den Vertrag bereits unterzeichnet haben und die Hälfte der Weltgemeinschaft hinter dem Atomwaffenverbot steht, stellt die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus eine erhebliche Bedrohung für die globale nukleare Sicherheit dar.
Ein Blick auf die Erfolge des AVV
Seit seinem Inkrafttreten am 22. Januar 2021 hat der AVV weltweit wichtige Fortschritte erzielt. Er bietet einen klaren Fahrplan zur Abschaffung von Nuklearwaffen, fördert Opferhilfe und Umweltsanierung und bewegt Finanzinstitutionen dazu, sich aus Investitionen in Atomwaffen zurückzuziehen. Trotz dieser Erfolge bleibt der Weg zu einer nuklearwaffenfreien Welt steinig, insbesondere angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen.
Neue Risiken durch Trumps Rückkehr ins Amt
Mit Donald Trumps erneuter Kontrolle über das zweitgrößte Atomwaffenarsenal der Welt steigt das Risiko nuklearer Eskalationen erheblich. „Bereits in seiner ersten Amtszeit hat Trump durch den Ausstieg aus dem Iran-Abkommen und seine aggressive Rhetorik bewiesen, dass er wenig von Diplomatie hält. Eine Fortsetzung dieser Politik könnte Abrüstungsbemühungen zurückwerfen und die nukleare Bedrohung verstärken,“ warnt Marian Losse, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland.
Die neue Amtszeit von Donald Trump verschärft bestehende nukleare Herausforderungen erheblich. Russlands Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Konflikt, Irans zunehmende atomare Ambitionen und das Risiko eines nuklearen Wettrüstens im Nahen Osten sowie der massive Ausbau des chinesischen Atomwaffenarsenals stellen große Gefahren für die globale Sicherheit dar. Diese Entwicklungen erhöhen die Spannungen und erschweren den Weg zu einer nuklearwaffenfreien Welt.
Besonders alarmierend ist für Deutschland die geplante Modernisierung der hier stationierten US-Atombomben sowie die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen ab 2026. „Deutschland steht als zentraler Standort für Atomwaffen mitten in der nuklearen Gefahrenspirale. Es ist dringend notwendig, dass sich Deutschland klar für den Beitritt zum AVV positioniert,“ fordert Marian Losse.
ICAN: Chancen in unsicheren Zeiten
Trotz der wachsenden Bedrohungen sieht ICAN Deutschland auch Möglichkeiten für Fortschritte: „Der AVV ist ein starkes Symbol für internationalen Widerstand gegen Atomwaffen. Die weltweite Zivilgesellschaft kann Druck auf Regierungen ausüben, um den Vertrag weiter zu stärken,“ so Marian Losse.
ICAN Deutschland ruft die Bundesregierung dazu auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. „Es ist an der Zeit, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und ein klares Zeichen für Abrüstung und Frieden zu setzen.“