Vom 29. April bis zum 3. Mai besucht eine Jugenddelegation die diesjährige Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NPT PrepCom) in den Vereinten Nationen in New York. Dort wird sich die von der Deutschen Friedensgesellschaft DFG-VK organisierte Delegation für die Ächtung von Atomwaffen einsetzen. ICAN-Mitglieder aus Freiburg, Marburg und Stuttgart sind dabei.
Die Konferenz von 191 Staatsparteien des Atomwaffensperrvertrag geht vom 29. April bis zum 10. Mai 2019. Auf der Konferenz wird die anstehende Überprüfungskonferenz 2020 vorbereitet. Die DFG-VK schickt in Zusammenarbeit mit der „Friedenswerkstatt Mutlangen“ 18 Delegierte im Alter von 19 bis 29 Jahren nach New York. Die DFG-VK ist eine Partnerorganisation der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN).
Seit Anfang März bereitet sich die Jugenddelegation intensiv auf ihre Arbeit bei der Konferenz vor. „Zusammen mit Jugenddelegationen aus den USA, Neuseeland, Japan und Indien hat unsere Gruppe einen Jugendappell verfasst, den eine unserer Delegierten als Jugendvertreterin vor dem gesamten Plenum vortragen wird“, erklärt Kathi Müller, Leiterin der Delegation und Bundessprecherin der DFG-VK.
Im Fokus der Vorbereitungen standen in den vergangenen Wochen insbesondere die bilateralen Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Vertragsstaaten. Anfang April traf sich die Gruppe bereits mit dem deutschen Abrüstungsbeauftragten im Auswärtigen Amt in Berlin, um über die in Deutschland stationierten US-Atomwaffen zu sprechen. Am Tag danach nahm die Gruppe an einem intensiven Trainingsworkshop mit ICAN-Ausbilderinnen über politischen Dialog mit Entscheidungsträger*innen teil.
Auf dem Plan in New York stehen Meetings mit Vertreterinnen und Vertretern sowohl von Atomwaffenstaaten als auch Unterzeichnerstaaten des Atomwaffenverbotsvertrages. Die Notwendigkeit eines solchen Vertrages und die kurz bevorstehende Auflösung des INF-Vertrages zwischen den USA und Russland werden dabei Thema sein.
Ziel der Delegation ist es auch, deutlich zu machen, dass die junge Generation die Abschreckungspolitik der Atomwaffenstaaten und ihrer Partner nicht akzeptiert. „Uns wird gesagt, dass wir nichts von Realpolitik verstehen und die nukleare Abschreckung alternativlos ist“, so Kathi Müller. „Diese patriarchalische Denkweise zeigt, dass wir unbedingt mehr Frauen und junge Menschen an den Verhandlungstischen von Abrüstungskonferenzen brauchen. Atomwaffen sind, neben dem Klimawandel, eine der größten Gefahren unserer Zeit. Deshalb kämpfen wir in New York um unsere Zukunft.“
Vor Beginn der Konferenz am Montag traf die Gruppe sich mit anderen Jugenddelegationen und besprach gemeinsame Strategien. Als Partnerorganisation von ICAN nahm sie außerdem am Treffen internationaler Friedensaktivistinnen und -aktivisten teil. Dort koordinierten die zivilgesellschaftlichen Gruppen ihre Lobbyarbeit und definierten gemeinsamen Ziele.
Die jungen Delegierten werden auf Twitter unter @dfgvk_bv, @icanMarburg und @icanFreiburg unmittelbar von ihrer Arbeit vor Ort berichten. Auch die Website der Jugenddelegation wird fortlaufend aktualisiert.