Foto: Regine Ratke/IPPNW

New-Start-Vertrag verlängern

Friedensaktivist*innen haben mit rollenden Atombomben-Attrappen auf dem Pariser Platz in Berlin gegen ein atomares Wettrüsten demonstriert. Sie forderten eine Verlängerung des New-Start-Vertrages zur Begrenzung von strategischen Atomwaffen. Wichtige Abrüstungsverträge wie der INF-Vertrag zur Stationierung von Mittelstreckenraketen oder das Open Sky-Abkommens wurden bereits gekündigt.  Im Februar nächsten Jahres läuft der New-Start-Vertrag aus. Seit Dienstag verhandeln die Regierungsexperten der USA und Russlands in Wien über atomare Rüstungskontrolle. Wird der New-Start-Vertrag nicht verlängert, droht eine Spirale der weltweiten nuklearen Aufrüstung.

Bei der Protestaktion lieferten sich als US-Präsident und als russischer Präsident verkleidete Aktivisten ein Wettrennen – auf rollenden Atombomben von rund zwei Metern Länge. Vor dem Brandenburger Tor und der US-Botschaft wurden die beiden Präsidenten von Aktivist*innen mit „STOP the arms race“-Schildern und einem Transparent gestoppt. Kurz vor dem 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zeigte das Banner, welche Zerstörungen eine 800-Kilotonnenschwere Atombombe anrichten würde, die über dem Brandenburger Tor explodiert.

Die START-Verträge regeln die bilateralen Reduzierungen der atomaren Arsenale Russlands und der USA. Der New Start-Vertrag ist ein Nachfolge-Abkommen zum START-I-Vertrag, der 1994 in Kraft trat. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges im Jahr 1986 verfügten die Atommächte zusammen über 64.000 atomare Sprengköpfe. Laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) existieren heute noch 13.400 nukleare Sprengköpfe, davon befinden sich mehr als 90 % im Besitz der USA und Russlands. Der deutliche Rückgang ist auf den New Start Vertrag zurückzuführen. Dennoch verfügen die USA und Russland auch heute noch über ausreichend Atomwaffen, um die Menschheit mehrfach auszulöschen. Alle Atomwaffenstaaten investieren zudem massiv in die Modernisierung ihrer Arsenale.

Fotos von der Aktion
Videos gibt es unter cloud.dfg-vk.de/index.php/s/qaGxSfbkYH5cBn4

Die Aktion wurde organisiert von: DFG-VK, IPPNW Deutschland, ICAN Deutschland, NaturFreunde Deutschlands, Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden