Renaissance der Atomwaffen?

Herausforderungen für Europas Sicherheitsarchitektur

Seit August 2019 ist der INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear
Forces Treaty) Geschichte. Das 1987 zwischen den USA und der damaligen
Sowjetunion geschlossene Abkommen über das Verbot von Mittelstreckenraketen
galt als tragende Säule der europäischen Sicherheitsarchitektur
und der globalen nuklearen Ordnung. Droht Europa nun eine
Rückkehr der Raketen? Ein weiterer Abrüstungsvertrag, der „New START“-
Vertrag (Strategic Arms Reduction Treaty) zur Begrenzung der Zahl strategischer
Atomraketen, läuft 2021 aus, sofern er nicht rechtzeitig verlängert
wird. Wie aber geht es weiter in einer Welt ohne Abrüstungsverträge?
Muss Europa sich zwischen Washington und Moskau neu aufstellen?
Oder gibt es Sicherheit vielleicht nur in einer Welt ohne Atomwaffen?

Referent*innen

Beatrice Fihn ist Exekutivdirektorin der International Campaign to
Abolish Nuclear Weapons (Internationale Kampagne zur Abschaffung von
Atomwaffen, ICAN), die 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
wurde. Sie leitet die Kampagne seit 2013 und setzte sich für die Mobilisierung
der Zivilgesellschaft bei der Entwicklung des Vertrags über das Verbot
von Kernwaffen ein. Zuvor war sie u. a. für das Abrüstungsprogramm der
Women’s International League for Peace and Freedom tätig. Fihn studierte
Internationale Beziehungen in Stockholm und Internationales Recht
in London.

Frank A. Rose ist Fellow der Robert Bosch Academy, Senior Fellow für
Sicherheit und Strategie im außenpolitischen Programm von The Brookings
Institution in Washington D.C. Seine Themen sind u. a.: Nuklearstrategie und
Abschreckung, strategische Stabilität, Rüstungskontrolle, neue sicherheitspolitische
Herausforderungen. Zuvor war er als Assistant Secretary of
State für Rüstungskontrolle, Verifizierung und Compliance und als Deputy
Assistant Secretary of State für Raumfahrt- und Verteidigungspolitik im
amerikanischen Außenministerium tätig. Er ist Mitglied der Nuclear Security
Working Group (NSWG). Rose hält einen Bachelorabschluss im Fachbereich
Geschichte der American University sowie einen Masterabschluss am
Department of War Studies des King’s College London.

Jürgen Trittin studierte Sozialwissenschaften in Göttingen und ist seit
1980 Mitglied der Grünen. 1985 zog Trittin in den Niedersächsischen Landtag
ein und war von 1990 bis 1994 Niedersächsischer Minister für Bundes- und
Europaangelegenheiten. Seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Von 1998 bis 2005 war er Bundesminister für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit. Im Anschluss koordinierte er bis 2009 den Arbeitskreis
Internationale Politik und Menschenrechte der grünen Bundestagsfraktion.
Von 2009 bis 2013 war Trittin Vorsitzender der Bundestagsfraktion
von Bündnis 90/Die Grünen. Er ist Stellv. Mitglied im Ausschuss für
Europäische Angelegenheiten, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie der
Parlamentarischen Versammlung der NATO und engagiert sich in der
Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages.

Julia Weigelt studierte Soziologie, Kunstgeschichte und Kulturanthropologie
und ist heute als Dozentin, Moderatorin und Journalistin mit Schwerpunkt
Sicherheitspolitik tätig. Sie arbeitet für die Deutsche Presseagentur,
den Hörfunk (u. a. NDRinfo, Deutschlandradio Kultur), sicherheitspolitsche
Magazine und Tageszeitungen. Weigelt ist Vorstandsmitglied des sicherheitspolitischen
Netzwerkes „Women in international Security“.

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