Hiroshima G7 Youth Summit: Tag 1

von Janina Rüther

Fast 80 Jahre nach den Atomexplosionen in Hiroshima und Nagasaki machen wir uns auf den Weg um die halbe Welt, um aus Vergangenem zu lernen und den Weg in eine sichere Zukunft zu ebnen. Wir, das sind knapp 50 junge Menschen mit 15 verschiedenen Nationalitäten. Vom 25. bis zum 27. April sind wir in Hiroshima, Japan, und treffen Überlebende der Atombombenangriffe von 1945, nehmen an Workshops teil und vernetzen uns untereinander.

Wir konnten es am Dienstag nicht erwarten in den Tag zu starten und waren nach einigen begrüßenden Worten in der richtigen Stimmung für die kommenden Tage.
Die Bedeutsamkeit unseres Aufenthaltes in Hiroshima als warnendes Beispiel der Auswirkungen des Einsatzes nuklearer Waffen wurde in jedem dieser Vorträge deutlich. Wir sind als junge Menschen zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu verändern und diesen „schönen Planeten für die nächsten Generationen zu schützen“ (Präsident Ochi der Hiroshima Universität). Uns wird in jedem Vortrag, in jeder Diskussion und in jedem Dialog bewusster, wie dringend unser Handeln genau jetzt ist. Denn aktuelle Geschehnisse wie nukleare Drohungen von Russland machen immer wieder deutlich, wie wichtig nukleare Abrüstung ist.

Hiroshima können wir als Zeichen von Frieden verstehen und als Mahnmal, dass wir eine solch schreckliche humanitäre Katastrophe nie wieder zulassen dürfen.

Am heutigen Tag wurden uns die psychischen und physischen Auswirkungen des Angriffs auf Hiroshima bewusst gemacht, uns allen noch einmal vor Augen geführt wie unmenschlich und grausam die Tat war. Die Diskriminierung und strukturelle Gewalt, die die Hibakusha erlebten, sind nicht in Worte zu fassen. „Let all the souls here rest in peace, for we shall not repeat the evil”, ist ein Zitat, welches hängengeblieben ist.
Am Abend schauten wir gemeinsam die Dokumentation „8:15 Hiroshima“ von Akiko Mikamo. Sie erzählt die Geschichte des Überlebens von Akiko’s Vater direkt nach dem Einschlag der Atombombe. Akiko betonte, dass sie sich wünscht, dass wir Brücken werden. Brücken nach Hiroshima, Brücken hin zur nuklearen Abrüstung, Brücken zu einer atomwaffenfreien Welt.

Genau diese Arbeit haben wir mit dem Workshop „Lobbying leaders – changing minds on challenging topics“ von Florian Eblenkamp aufgenommen. Denn auch wir haben eigene Handlungsmöglichkeiten! In dem Workshop haben wir erarbeitet, wie wir Entscheidungsträger*innen wirkungsvoll adressieren können, um sie für den Gedanken der nuklearen Abrüstung zu gewinnen. Wir haben gemeinsam Briefe an G7 Repräsentierende verfasst, um ihnen unser Statement zu schicken, welches wir ebenfalls während des Youth Summits formulieren. Im Mai findet der G7 Gipfel in Hiroshima statt und wir wollen dazu beitragen, dass nukleare Abrüstung ganz oben auf die Themenliste kommt!

Wir sind aber auch in Hiroshima, um anhaltende Kooperationen unter uns aufzubauen, uns zu vernetzen und unsere Eindrücke und alles was wir lernen durften mit nach Hause zu bringen. Um davon zu berichten, welch unglaubliches Leid die Hibakusha erlebten und zu untersteichen, wie sehr wir solche nuklearen Katastrophen in Zukunft verhindern müssen. Genau daran arbeiten wir gemeinsam!

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