Unsere Delegation mit den Vertreterinnen von WILPF Deutschland (Women's International League for Peace and Freedom) und des CFFP (Centre for Feminist Foreign Policy).

ICAN Act On It Forum: Tag 2

von Giulia Messmer

Am zweiten Tag des ICAN Act On It Forums merken wir: Die Veranstalter*innen aus Norwegen sind nicht nur top organisiert, sie sind auch für kalte Späße zu haben. Der Tag beginnt früh morgens mit einem Eisbad im Osloer Fjord – ein freiwilliger Programmpunkt am zweiten Konferenztag für alle Experimentierfreudigen.  

Danach steht der gesamte zweite Tag im Licht demokratischer Einflussnahme auf politische Entscheidungsprozesse. Nachdem wir uns bei heißem Kaffee und Croissants auf der Dachterasse aufgewärmt haben, startete das erste Panel zu “Youth Parties and Nuclear Weapons Policy”. Astrid Hoem, Präsidentin des schwedischen Arbeiter Jugendverbands, Siebe Jonckheere, internationaler Sekretär der Jungsozialist*innen Belgiens und Rachid Khenissi, Vorstandsmitglied der Jungsozialist*innen Deutschlands diskutieren über die politische Strategie der Jugendorganisationen bezüglich nuklearer Abrüstung. Und während sich die Teilnehmer*innen des Forums austauschen und feministische Allianzen schmieden, treffen sich im norwegischen Parlament 20 Politiker*innen aus 10 europäischen Mitgliedsstaaten, um sich über ihre Positionen zum Atomwaffenverbotsvertrag zu beratschlagen.

Ab 11:30 Uhr hören wir anschließend in parallel stattfindenden Paneldiskussionen Beiträge zu multireligiösen Antworten auf die atomare Bedrohung; Graswurzel-Arbeit und wie man sie gestalten kann (Spoiler: der persönlicher Beziehungsaufbau ist essentiell); und der tracking Plattform “Nuclear Ban Monitor”, auf der zum Beispiel alle Beitritte zum Atomwaffenverbotsvertrag oder die weltweiten nuklearen Arsenale beobachtet wird. Was wir aus all diesen Panels mitnehmen? Dass “Politik viel zu kostbar ist, um sie allein Politiker*innen zu überlassen” (Senaid Kobilica: u.a. Imam der Islamischen Gemeinschaft Bosnien und Herzegowina).

Aus den letzten Panels des Tages bleibt uns vor allem eines im Kopf: Um die nukleare Rüstungsindustrie dort zu treffen wo es ihr weh tut, müssen wir vor allem Geldflüssen folgen; außerdem, “Climate Justice is Social Justice is Nuclear Justice” (Georgina Bell von Nyuklia Eureka – African Youth for TPNW). Genau deshalb begeben wir uns mit den anderen Teilnehmer*innen des Forums zum Abschluss vor das norwegische Parlament, um die Abschaffung aller Atomwaffen und die Anerkennung und Entschädigung aller betroffenen Völker zu fordern.

Danke ICAN Norwegen für diese informativen und wunderbaren zwei Tage in Oslo!

Wie der erste Tag der Konferenz war, könnt ihr hier lesen.
Hier erfahrt ihr mehr über das ICAN Act On It Forum, das Programm und die Vortragenden (leider nur auf Englisch).