75 Jahre nach Atombombenangriff auf Japan

Junge Menschen fordern Ächtung von Atomwaffen

Anlässlich des 75. Jahrestages der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki macht die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) durch Lichtinstallationen an zwei Kirchen mit Symbolcharakter in Ost- und West Berlin sowie einen gemeinsamen offenen Brief verschiedener Jugendorganisationen auf die anhaltende Bedrohung durch Atomwaffen aufmerksam. 

Hiroshima und Nagasaki mahnen: Atomwaffen werden im Jahr 2020 noch immer von neun Staaten und ihren Verbündeten als Machtinstrumente missbraucht. Doch nicht nur ihr Einsatz hätte verheerende Folgen auf Mensch und Umwelt. Seit der Entwicklung von Nuklearwaffen sind Menschen betroffen: insbesondere indigene Völker deren Land unbewohnbar, heilige Stätten unbetretbar und Wasservorkommen radioaktive verseucht wurden.” sagt ICAN Vorstand Giulia Messmer. Die Folgen von Atomwaffeneinsätzen träfen Städte und ihre Bevölkerung besonders schwer. Sie wären das primäre Ziel von Angriffen. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, plant ICAN Bilder der Zerstörung aus Hiroshima und Nagasaki am 6. August an die St. Marienkirche und am 9. August an die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zu projizieren. “Mit unserer Aktion wollen wir zeigen: Solange Atomwaffen existieren, sind Berlin und andere Städte Angriffsziele. Das ist unverantwortlich, deshalb müssen Atomwaffen international geächtet werden.” so Messmer. 

Um dieser Forderung zusätzlichen Nachdruck zu verleihen haben sich Vertreter*innen von politischen Jugend – und Kirchenorganisationen einem von ICAN initiierten Brief an Bundesaußenminister Heiko Maas und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer angeschlossen. Die Jusos, die Grüne Jugend, sowie Vertreter*innen der Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden und der Referent für den Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland tragen den Brief als Erstunterzeichnende mit. Die jungen Unterzeichner*innen fordern stärkeres Engagement für die Ächtung von Atomwaffen durch die Bundesregierung, das Ende der deutschen nuklearen Teilhabe, sowie den Beitritt Deutschlands zum 2017 von den Vereinten Nationen beschlossenen Vertrag zum Atomwaffenverbot. “Wir wollen die zukünftige Sicherheitspolitik Deutschlands mitgestalten und uns nicht für weitere Jahrzehnte einem veralteten Abschreckungsmodell verpflichten. Wir setzen uns für internationale Zusammenarbeit ein, die auf Kooperation, Diplomatie und Gerechtigkeit beruht,” heißt es in dem Brief.

Deutschlandweit  finden Aktionen und Mahnwachen statt.