Am Tag nach Donald Trumps Kündigung des INF-Vertrags setzt die Stadt Mainz ein deutliches Zeichen für atomare Abrüstung. Oberbürgermeister Michael Ebling hat heute als erster deutscher Oberbürgermeister den ICAN-Städteappell für ein Atomwaffenverbot unterzeichnet.
Damit ist Mainz als Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, dem Bundesland in dem US-Atomwaffen gelagert sind, die erste deutsche Stadt, die sich dem internationalen Appell anschließt. Dieser wurde bereits von Großstädten in Australien (Sydney), Großbritannien (Manchester) und den USA (Los Angeles) unterschrieben.
Oberbürgermeister Ebling unterstützt die Forderung der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisationen ICAN und IPPNW an die Bundesregierung, den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. In dem Städte-Appell heißt es: „Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen.“
Martin Hinrichs, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland, erklärte bei der Unterzeichnung des Appells: „Vor dem Hintergrund des gestrigen Austritts der USA aus dem INF-Vertrag zieht die Stadt Mainz die richtige Konsequenz, während sich die Bundesregierung weiter vor einem Bekenntnis zu dem Atomwaffenverbotsvertrag drückt.“
Xanthe Hall von IPPNW Deutschland sagt: „Wir brauchen jetzt mehr dieser starken Zeichen für nukleare Abrüstung statt neuer Aufrüstung. Die Unterzeichnung des Städteappells durch Mainz ist ein Signal, dem mehr Städte in Deutschland folgen sollten. Nur so können wir vermeiden, in eine neue Aufrüstungsspirale zwischen den USA und Russland zu geraten.“