DAX Unternehmen investieren weiter in Massenvernichtungswaffen
Im Rahmen von Reformbemühungen hat die Deutsche Börse heute neue Regeln für die Zusammensetzung des DAX bekannt gegeben. Auch ethische Leitlinien standen zur Debatte, unter anderem wurde im Vorfeld der Ausschluss von Unternehmen debattiert, die kontroverse Waffensysteme herstellen.
Die am Dienstagmorgen (24.11.) verabschiedeten Richtlinien verzichten auf das Ausschlusskriterium mit Bezug auf kontroverse Waffensysteme. Dies ist nicht zeitgemäß. Die Deutsche Börse fällt mit ihren Richtlinien weit hinter schon lange bestehende Regeln, beispielsweise von einigen Banken.
Atomwaffen, die verheerendsten, existierenden Massenvernichtungswaffen, werden durch den Atomwaffenverbotsvertrag bereits absehbar zum Kreis ausdrücklich durch das Völkerrecht verbotene Waffensysteme gehören. Der UN-Vertrag tritt am 22.01.2021 in Kraft. Eine entsprechende Anpassung der DAX-Regeln wäre daher dringend erforderlich.
Eine Regel zum Ausschluss kontroverser Waffensysteme hätte vor allem Airbus getroffen, da über die Tochterfirma Airbus Defence and Space und deren Beteiligung an der Firma ArianeGroup eine Verbindung zu den französischem Trägerraketen M-51 besteht.
Barbara Happe, Rüstungs-Campaignerin bei urgewald, stellt fest: „Die Deutsche Börse stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus und knickt vor der Rüstungsindustrie ein. Zu minimalen Qualitätsanforderungen für Dax-Indizes gehört auch die Ächtung kontroverser Waffen wie Atomwaffen – gerade im Hinblick auf den am 22. Januar 2021 in Kraft tretenden UN-Verbotsvertrag.
Die DAX-ETFs, in die auch viele Einzelpersonen ihr Geld anlegen, könnten nun an Akzeptanz verlieren und Anleger könnten sich stattdessen vermehrt solchen nachhaltigen ETFs zuwenden, die kontroverse Waffen auch tatsächlich ausschließen.