– mit Steffen Bezold
Die Bedrohung durch Atomwaffen beschäftigt die Menschheit seit Generationen. Im Januar 2021 ist der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten, und mit ihm das erste umfassende völkerrechtliche Verbot dieser Massenvernichtungswaffen. Was sind die Hintergründe und Inhalte dieses Vertrags? Wie verhalten sich die Staaten dazu? Und welche Rolle spielt Deutschland dabei? Diesen Fragen widmet sich der Vortrag an diesem Abend.
Seit dem 24.2. 2022 also dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das Atomwaffenverbot eine neue beunruhigende Aktualität: Vor kurzem machte Kremlsprecher Dmitri Peskow deutlich, dass er den Einsatz von Atomwaffen im Fall einer „existenziellen Bedrohung“ Russlands nicht ausschließe!
Es wird außerdem darüber diskutiert, Putin könne Atomwaffen mit geringer Sprengkraft über dem Meer zur „Machtdemonstration“ einsetzen. Wir sollten die Vorstellung eines solchen „taktischen“ Nuklearschlag nicht verharmlosen! Von einem begrenzten Atomwaffeneinsatz kann niemals die Rede sein. Jeder Einsatz könnte einen Vergeltungsschlag provozieren und die Strahlung lässt sich nicht zeitlich oder räumlich begrenzen. Auch eine relativ kleine moderne Atombombe hat das Vielfache der Sprengkraft der Hiroshimabombe. Und schon damals starben hunderttausende Menschen.
Der Referent Steffen Bezold (33) lebt und arbeitet als Physiker in Berlin und engagiert sich ehrenamtlich als Botschafter für ICAN Deutschland. ICAN – die Internationale Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen – ist ein internationales, zivilgesellschaftliches Bündnis, das 2017 für sein Engagement bei der Vertragsaushandlung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.