von Anila Fischer
Der zweite Tag des Nuclear Ban Forums begann mit einer motivierenden Nachricht: Belgien kündigte an, beobachtend an der ersten Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag teilzunehmen! Damit sind es mit Deutschland, den Niederlanden und Norwegen insgesamt vier NATO-Staaten, die nach Wien kommen werden. Die Energie, die auf dem Nuclear Ban Forum heute zu spüren war, hat ebenfalls Hoffnung gemacht, dass die Staatenkonferenz in wenigen Tagen echte Fortschritte bringen könnte. Doch in den Vorträgen, Workshops und Paneldiskussionen wurde auch deutlich: Der Weg in eine atomwaffenfreie und gerechtere Welt ist noch sehr weit und schwer.
Viele Veranstaltungen auf dem Nuclear Ban Forum zeigten, dass der Atomwaffenverbotsvertrag bereits ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist. Als ein humanitärer Abrüstungsvertrag setzt er neue Standards für die Rechte von Menschen, die von den katastrophalen und langfristigen Auswirkungen von Atomwaffeneinsätzen und -tests betroffen sind. Wie wichtig und notwendig dieser Aspekt ist, zeigt die Geschichte der Aktivistin Hinamoeura Cross. Sie berichtete in ihren Workshop, dass Betroffene und Überlebende von französischen Atomwaffentests in Polynesien und weiterer Staaten im Pazifik auch heute noch um die Anerkennung der Schäden und für eine angemessene Entschädigung kämpfen müssen. Sie ist selbst in Folge der nuklearen Kontaminierung erkrankt. Heute setzt sie sich dafür ein, dass verantwortliche Staaten in die Pflicht genommen und Menschen, die von Waffeneinsätzen und -test betroffen sind, kompensiert werden. Die Hoffnung ist, dass die Staatenkonferenz in zwei Tagen auch zu diesem Thema Fortschritte zeigen wird.
Zum Abschluss des Nuclear Ban Forums kamen noch einmal viele Aktivist*innen der ganzen Welt zu Wort. Sie berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen, formulierten Erwartungen an die Konferenz und richteten Appelle an die Bewegung. Danach wurden alle Freiwilligen, die das Nuclear Ban Forum möglich gemacht haben, auf die Bühne gebeten. Es gab Standing Ovations für die großartige Organisation des Wochenendes.
Das Forum war ein toller Start in die #NuclearBanWeek: zwei Tage voll inspirierender Vorträge, spannender Diskussionen, berührender Geschichten und motivierender Reden. Das Programm des Nuclear Ban Forums war derart umfangreich und vielseitig gestaltet, dass es ein Zeitumkehrer praktisch gewesen wäre, um alle Veranstaltungen gleichzeitig besuchen zu können!
Doch diese zwei Tage waren nicht nur inhaltlich bereichernd, sondern sie haben auch Mut gemacht. In Wien sind hunderte Menschen aus aller Welt zusammengekommen – Aktivist*innen, Überlebende und Betroffene, Expert*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Interessierte. Alle waren da, um über nukleare Abrüstung zu diskutieren und gemeinsam für eine atomwaffenfreie Welt zu kämpfen. Dabei kam ein Gefühl auf, dass Ray Acheson heute in einer bewegenden Rede auf den Punkt gebracht hat:
„Change is unpredictable but also certain. We’re part of the broader movement to make that happen, and we have to be ready all the time!“.