Einfahrt zum Nevada Atomtestgelände. Bild: Bill Ebbesen, CC 3.0

ICAN warnt vor Wiederaufnahme von Atomtests

Laut Medienberichten der Washington Post und des Guardian erwägt die US-Regierung unter Donald Trump den ersten Atomwaffentest seit 1992 durchzuführen. ICAN Deutschland verurteilt diese Überlegung und warnt vor unverantwortlichem Handeln. Selbst die Erwägung eines Tests sendet ein verheerendes Signal und stellt den ersten Schritt in Richtung einer Eskalationsspirale dar.

„Nach der Modernisierung der Atomwaffenarsenale und der Aufkündigung mehrerer internationaler Abkommen ist die Erwägung einen Atomwaffentest durchzuführen eine neue Stufe der nuklearen Eskalation,“ sagt Florian Eblenkamp, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. „Diese Überlegung zeigt, wie konkret die Gefahr ist, die von Atomwaffen ausgeht, und wie schnell sich die Welt wieder in einer Eskalationsspirale befinden kann.“

Noch heute leiden insbesondere indigene Bevölkerungen in der Nähe ehemaliger Testgebiete an den Langzeitfolgen von über 2.000 Atomwaffentests.

„Durch den Test einer Atombombe würden die Initiativen zur Vermeidung eines neuen Kalten Krieges zum Erliegen kommen und auch die letzten noch verbliebenden internationalen Verträge zur nuklearen Abrüstung erodieren.“ so Eblenkamp weiter.

„Für Deutschland muss das heißen, die nukleare Teilhabe sehr kritisch zu überprüfen und die aktuelle Modernisierung der atomaren Fähigkeiten der Luftwaffe auszusetzen,“ sagt Giulia Messmer, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. „Die Bundesregierung sollte dem UN Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beitreten. Atomwaffen sind das Symbol für Ungerechtigkeit schlechthin und Deutschland hat das Potential eine Vorreiterrolle in ihrer Abschaffung zu übernehmen.“

Jakob Brochhaus, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland ergänzt : „Mit einer Wiederaufnahme von Atomwaffentests würden die Vereinigten Staaten nicht im Sinne des von ihnen unterzeichneten, aber noch nicht ratifizierten Kernwaffenteststopp-Vertrages handeln. Deutschland sollte mit allen diplomatischen Mitteln versuchen, die Vereinigten Staaten von diesen Plänen abzuhalten.“

Kontakt: Florian Eblenkamp, Tel. 015735200071, Email