ICAN kann auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurückblicken. Foto: Ralf Schlesener

ICAN-Rückblick auf das Jahr 2018

Das Jahr 2018 war für ICAN ganz besonders: Es ist das erste Jahr nach dem Friedensnobelpreis und das erste nach der Verabschiedung des internationalen Atomwaffenverbots. Was haben wir in Deutschland gemacht? Ein Überblick in 17 Punkten.

7. Februar Koalitionsvertrag enttäuschend

Die neue Koalition aus Union und SPD hat einen Koalitionsvertrag beschlossen, der bei atomarer Abrüstung sehr vage bleibt und das Atomwaffenverbot komplett ignoriert. Ein möglicher Abzug der US-Atombomben aus Deutschland wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Gemeinsam mit der Friedensorganisation IPPNW und der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ haben wir das kritisiert.
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7. März: Studie zu Atomwaffengeschäften der Banken

Deutsche Banken finanzieren Atomwaffenhersteller mit Milliardenbeiträgen. Der mit Abstand größte Finanzier hierzulande ist die Deutsche Bank, aber auch viele weitere Banken sind an den Geschäften beteiligt. Ins Auge fällt das deutliche Investitionsplus der DZ Bank, dem Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken. Unsere Studie wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen.
Pressemitteilung

25. März: 60 Jahre nukleare Teilhabe

Auch in Deutschland sind Atomwaffen stationiert. Vor 60 Jahren hatte der Bundestag die sogenannte „nukleare Teilhabe“ im Rahmen der NATO beschlossen. Anlässlich des Jahrestags haben wir den Abzug der US-Atombomben gefordert und ein Hintergrundpapier veröffentlicht.
Pressemitteilung, Hintergrundpapier (PDF)

23. Mai: Deutsche Bank will aus Atomwaffen aussteigen

Erfolg unserer Divestment-Kampagne: Die Deutsche Bank als eine der größten Banken weltweit hat angekündigt, ihre Richtlinien zu ändern, und will künftig keine Geschäftsbeziehungen zu Atomwaffen-Herstellern mehr unterhalten. Sie reagierte damit auf unsere Kritik. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die neue Richtlinie in die Praxis umgesetzt wird.
Pressemitteilung, Rede auf Aktionärsversammlung

16. bis 23. Juni: Protestwoche in Büchel

Noch immer lagern in Deutschland rund 20 US-Atombomben. Gemeinsam mit der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW haben wir im Sommer eine Protestwoche organisiert. Am Wochenende gab es ein Symposium mit internationalen ICAN-Vertreter*innen. Später wurden Zufahrtsstraßen zum Atomwaffenstandort blockiert.
Pressemitteilung, Fotos

6. Juli: Repräsentative Umfrage zu Atomwaffen

Die Bundesregierung stellt sich mit ihrer Politik gegen den Willen der Menschen in Deutschland. Das zeigt unsere Umfrage: 70 Prozent wollen den Abzug der US-Atombomben aus Büchel, 71 Prozent den deutschen Beitritt zum internationalen Atomwaffenverbot. Mehrheiten gibt es bei den Anhänger*innen aller Parteien. In anderen europäischen Ländern sieht es ähnlich aus.
Pressemitteilung, Zahlen zu Deutschland, internationale Ergebnisse

7. Juli: Jahrestag des Atomwaffenverbots

Ein Jahr nach der Verabschiedung des internationalen Vertrags zum Verbot von Atomwaffen haben wir diesen Erfolg gebührend gefeiert. Da die Bundesregierung das Abkommen noch boykottiert, waren wir auf dem Berliner Alexanderplatz und haben Passant*innen den Vertrag symbolisch unterschreiben lassen.
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6. und 9. August: Jahrestage Hiroshima und Nagasaki

Die Atombombenangriffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki haben sich zum 73. Mal gejährt. In ganz Deutschland gab es Gedenkveranstaltungen, auch ICAN-Aktive haben sich daran beteiligt. Wir fordern als Konsequenz aus den schrecklichen Ereignissen den Beitritt der Bundesregierung zum Atomwaffenverbot.
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3. September: Kampagne „Keinen Cent für Atomwaffen“

Wir haben eine Mailaktion an die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparda-Banken gestartet. Ihr Zentralinstitut, die DZ Bank, investiert hohe Millionenbeträge in Atomwaffen. Über unsere Kampagnenseite www.atombombengeschaeft.de können Menschen ihrer lokalen Filiale mit wenigen Klicks eine Mail schreiben und zu einem Ende der Atomwaffengeschäfte auffordern.
Kampagnenseite, Hintergrundinfos, Video

26. September: Protest in schwindelerregender Höhe

Mit einer spektakulären Aktion haben ICAN-Unterstützer*innen gegen die Atomwaffengeschäfte der französischen Bank BNP Paribas protestiert. Sie sind ihr in Berlin aufs Dach gestiegen und haben ein 20 Meter breites Transparent entrollt. Die Aktion war Teil eines globalen Aktionstages.
Pressemitteilung, Fotos

4. Oktober: Danke-Radtour zu Botschaften

Wir sind in Berlin zu einigen Botschaften von Ländern geradelt, die das Atomwaffenverbot bereits unterschrieben und ratifiziert haben. Mit dabei war auch die Friedensnobelpreis-Medaille, denn sie gebührt allen, die sich mit uns für den Verbotsvertrag eingesetzt haben. Bedankt haben wir uns bei den Botschaftern von Nicaragua, Venezuela, Mexiko, Österreich und Neuseeland.
Pressemitteilung, Fotos, Video

Mitte Oktober: Neue ICAN-Hochschulgruppe in Marburg

In Marburg hat sich eine neue ICAN-Hochschulgruppe gegründet. Die Aktiven haben bereits Unterschriften für die Abgeordnetenerklärung gesammelt und einen Workshop organisiert. Für das kommende Jahr gibt es bereits Pläne.
Facebook-Auftritt

Mitte Oktober: Mit der Friedensnobelpreismedaille im Bundestag

Wir haben uns bei den Politiker*innen bedankt, die sich mit uns für den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot einsetzen. Dazu sind wir mit der Friedensnobelpreismedaille in den Bundestag gegangen. Wir waren zu Gast in den Fraktionen von Linken und Grünen sowie bei einigen SPD-Abgeordneten. Mittlerweile haben mehr als 300 Personen unsere Abgeordnetenerklärung unterschrieben. Das Atomwaffenverbot war auch Thema einer Bundestagsdebatte.
Fotos, Abgeordnetenerklärung, Bundestagsdebatte

17. Oktober: Stellungnahme zur Uranfabrik Gronau

Der Umweltausschuss des Bundestags hat über die mögliche Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau diskutiert. Die Anlage ist eine Gefahr für die Nichtverbreitung von atomwaffenfähigem Material. Wir haben daher eine Stellungnahme an den Umweltausschuss verfasst.
Stellungnahme

19. Oktober: Ganzseitige FAZ-Anzeige

Um möglichst viele Politiker*innen mit unserem Anliegen zu erreichen, haben wir eine ganzseitige Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geschaltet. Die Botschaft: Deutschland muss dem Atomwaffenverbot beitreten! Finanziert wurde die Seite von zahlreichen Unterstützer*innen unserer Arbeit. Die Anzeige haben wir zusammen mit der IPPNW und der Kampagne „Büchel ist überall! Atomwaffenfrei.jetzt“ geschaltet.
Anzeige (PDF)

19. bis 21. Oktober: Nukipedia-Wochenend-Workshop

Aus ganz Deutschland sind junge Menschen nach Berlin gekommen, um über atomare Abrüstung zu diskutieren und sich fortzubilden. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr die Diskussion in der Heinrich-Böll-Stiftung über feministische Kritik an der Atombombe.
Nukipedia, Fotos, Video (Diskussion)

10. November: Protestaktion „Rettet den INF-Vertrag!“

Mit einer Straßentheater-Aktion vor den Botschaften der USA und Russlands haben wir für den Fortbestand des INF-Vertrags und atomare Abrüstung protestiert. Als Donald Trump und Wladimir Putin verkleidete Personen haben über rote Telefone miteinander telefoniert und später Atomwaffen zersägt. Die Aktion haben wir gemeinsam mit der DFG-VK und der IPPNW organisiert.
Pressemitteilung, Fotos, Video

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Die Aktivitäten des vergangenen Jahres werden auch in diesem Video zusammengefasst: